Es gibt Plätze und Orte auf dieser Welt, die je nach Interessensgebiete eines jeden Einzelnen zu Recht Bezeichnungen wie „ikonisch“ oder „mythisch“ verdienen. Kunstinteressierte müssen einmal im Louvre oder den Uffizien gewesen sein, das geht nicht anders. Lauffreunde mögen es immer wieder gerne, wenn sie bei einem Stadtmarathon Sightseeing betreiben. Und Motorsportfans pilgern gerne zu den Rennstrecken, um dort Action zu erleben.
Was aber, wenn man nicht an, sondern gar auf der Strecke ist? Wenn man nicht nur zusieht, sondern sich selbst auf demselben Asphalt betätigt, auf dem die Superstars ihr Können zeigen?
© Foto Hruby - Zeltweg
Der Red Bull-Ring ist solch ein ikonischer Ort für viele, um nicht zu sagen: alle von uns. Erbaut wurde die Rennstrecke 1969 mit einer Länge von knapp sechs Kilometern: Der Österreichring war geboren, und in über fünfzig Jahren Geschichte hat sich so einiges ereignet, von Namensänderungen hin zum heutigen Red Bull Ring, mit Streckenumbauten und eine Verkürzung auf 4318 Meter, mit einer zehnjährigen Pause und der Integration des WM-Rennen für Motorräder.
Michael Schumacher, Mika Häkkinen, Nico Rosberg, Max Verstappen, Lewis Hamilton triumphierten hier, wie zuvor schon Jacques Villeneuve, Alain Prost, Nicki Lauda oder Jacky Icks, der erste Sieger 1970 – beim darauf folgenden Rennen in Italien kam Jochen Rindt ums Leben. Auch der Moto-GP bringt seine Stars in die Steiermark, seit 2016 zeigen Seriensieger Andrea Dovizioso und bis vor kurzem auch der nunmehr zurückgetretene Superstar Valentino Rossi hier ihr Können.
© Lucas Pripfl Red Bull Content Pool
Hand auf’s Herz. Wie wäre es, genau dort zu laufen oder zu walken? Wie wäre es, durch die Boxengasse zu flanieren und sich dort aufzuhalten, wo die Idole und deren Teams ihre Garagen haben, wo die Autos gecheckt und die Reifen gewechselt werden?
Der Businesslauf ist eine Chance, den Traum zu verwirklichen, auf einer der spektakulärsten Rennstrecken der Welt selbst unterwegs zu sein und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lang vier Kilometer dauern - und wie kurz diese für ein F1-Rennwagen oder eine Moto-GP-Maschine sind. Dafür muss man keine Sportskanone sein, denn dieser Lauf fällt ohnehin in die Kategorie “erleben und genießen”.
© Lucas Pripfl
Es ist allerdings eine Chance, die sich allerdings nur einmal im Jahr bietet. Heuer ist es der 8. Juni. Dann geben wir den Ring an den Motorsport zurück, rund drei Wochen später heulen dort die F1-Boliden auf.